16/10/2019
Nebelöler: Was ist der Unterschied zwischen einem Normalnebel- und einem Mikronebelöler?
Erfahren Sie mehr zum Thema Mikro- und Normalnebelöler und wofür sie jeweils am besten geeignet sind.
Nebelöler: Was ist der Unterschied zwischen einem Normalnebel- und einem Mikronebelöler?
Die Pionierarbeit von Carl Norgren, der 1927 den ersten Normalnebelöler für Druckluft entwarf, ist im Bereich Druckluftaufbereitung insbesondere in puncto Folgeschmierung bis heute bedeutsam. Einige Jahre nach der Einführung der heute handelsüblichen Normalnebelölern folgte die Entwicklung eines Mikronebelölers für Drucklufttechnik, eine von Norgren einzigartige Ölertechnik.
Als Experten für Druckluftaufbereitung in der Pneumatikbranche werden wir oft gefragt, wie diese Öler funktionieren, worin der Unterschied zwischen einem Mikro- und einem Normalnebelöler besteht und wofür sie jeweils am besten geeignet sind. Die folgende kurze Übersicht liefert dazu Antworten.
Aber zuerst, warum Druckluftöler?
Die meisten Bauteile innerhalb eines Druckluftsystems benötigen eine ausreichende Schmierung als eine der wichtigen Grundlagen für eine optimale Lebensdauer und letztendlich auch Verfügbarkeit einer Anlage. Man unterscheidet weitgehend ölfreie Systeme (ohne Druckluftöler) und Systeme mit Folgeschmierung (mit Druckluftöler). Auch bei Norgren sind sehr viele Bauteile von Haus aus mit einer integrierten Dauerschmierung versehen und können in ölfreien System eingesetzt werden, jedoch sollte man beim Thema „ölfrei“ einiges beachten. Nicht nur, aber unter anderem: a) Druckluftsysteme mit einer Folgeschmierung können nicht so einfach durch einfaches Weglassen der Druckluftöler in ölfreie Systeme umgewandelt werden - die Dauerschmierung bereits eingebauter Geräte könnte durch vorherige Folgeschmierung ausgewaschen sein - es könnten sich im Leitungssystem noch über längere Zeit Ölnester/Ölrückstände befinden Das heißt ein Umbau von einem bestehenden System mit Folgeschmierung in ein System ohne Folgeschmierung ist immer mit einem hohen Aufwand/Revision verbunden. b) Im Vergleich zu Systemen ohne Druckluftöler optimieren Systeme mit Folgeschmierung (mit Nebelöler) nochmals die Laufleistung/Lebensdauer vieler Druckluftbauteile.
Normalnebelöler
Durch ein im Öler aufgebautes Druckgefälle zwischen Behälterdruck und Druck im Schaudom sowie zum Sekundärdruck, strömt innerhalb des Ölers Öl über den Ansaugschlauch zum kopfseitig platzierten Schaudom. Je nach Einstellung der Öleinstellschraube im Schaudom tropft von dort mehr oder weniger Öl in den Luftstrom zum Bereich hinter den Öler. Normalnebelöler produzieren relativ große Öltropfen und eigenen sich primär für kurze, nicht komplexe Leitungssysteme. Die zu schmierenden Bauteile müssen sich dabei auf gleicher oder geringerer Höhe befinden. Typische Einsatzfälle sind kurze Leitungen zu einem Verbraucher mit hohem Ölbedarf (z. B. große Zylinder, Luftmotoren etc.).
Mikronebelöler
Auch bei einem Mikronebelöler wird ein Druckgefälle zwischen Behälterdruck zum Druck im Schaudom und zum Sekundärdruck aufgebaut, wodurch auch hier Öl über den Ansaugschlauch zum kopfseitigen Schaudom mit Öleinstellschraube fließt. Im Gegensatz zum Normalnebelöler fallen die Öltropfen von dort aber nicht direkt in den Haupt-Luftstrom, sondern über eine zusätzliche spezielle Verneblerdüse in den oberen Bereich des Behälters. Der durch diese Verneblerdüse produzierte extrem feine Ölnebel gelangt anschließend vom Behälterraum in den sekundären Hauptluftstrom, wobei durch eine stärkere Ablenkung des Teilluftstroms größere Bestandteile des Ölnebels ins Ölreservoir zurückfallen. Aufgrund des sehr feinen Ölnebels eigenen sich Mikronebel für sehr lange und komplexe Rohrleitungssysteme und einer größeren Anzahl von zu schmierenden Bauteilen. Es können dabei auch Bauteile versorgt werden, die oberhalb des Mikronebelölers platziert sind. Durch das zusätzliche Ausfällen relativ größerer Tröpfchen aus dem Ölnebel zurück ins Ölreservoir, gelangt nur ca. 10% des im Schaudom ursprünglich sichtbaren Öltropfens in den Bereich hinter dem Öler. Daher wird bei einem Mikronebelöler eine höhere Tropfenzahl eingestellt - was letztendlich auch die Einstellung bestimmter Ölmengen stark vereinfacht und präzisiert. Mikro- und Normalnebelöler von Norgren sind als Proportionalöler ausgeführt, d.h. die bei einem bestimmten Luftstrom eingestellte Ölmenge (Tropfenzahl) passt sich automatisch proportional an, sobald sich der Durchfluss ändert.